Freitag, 29. Mai 2015

Wolfgangsee Challenge 2015

Die Wolfgangsee Challenge sollte in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderes Event für mich werden. Angefangen hat es schon am Mittwoch davor. Bei Dauerregen und ungemütlichen Temperaturen konnte ich mein Mountainbike, ein Felt Edict FRD, in Empfang nehmen. Am Material sollte es also am Samstag definitiv nicht scheitern.

Nachdem es wettermäßig nicht viel besser werden sollte, stellte ich mich innerlich auch schon auf die Möglichkeit eines Duathlon-Wochenendes ein.

So sollte es dann auch kommen. Am Freitag Abend bei der Abholung meiner Startunterlagen wurde schon bekanntgegeben, dass das Schwimmen mit großer Sicherheit ausfallen wird.
Samstag Morgens, der Regen prasselt auf den Balkon, der Himmel zeigt sich in Grau. Nach dem Frühstück dann die Überlegung, was man denn bei solchen äußeren Bedingungen anziehen soll.

Aus Rücksicht auf meine Knie entschied ich mich für eine dreiviertel Hose, was definitiv die beste Entscheidung des Tages war.

Pünktlich um 10 Uhr fiel nun also der Startschuss für unser kleines, aber feines Starterfeld. Gleich zu Beginn konnte ich mich an der zweiten Position festsetzen, Simon Schwarz stiefelte voraus und hinter mir gab es dann auch schnell eine kleine Lücke. Das sollte sich auf den folgenden 5 Kilometern auch nicht wirklich ändern.
So kam ich mit 25 Sekunden Rückstand in die Wechselzone und versuchte die Standzeit so kurz wie möglich zu halten. Als führender ging es dann auf die 44 Kilometer lange Mountainbikestrecke. Der Plan war eigentlich ganz einfach. Hoffen das der Vorsprung bis zum höchsten Punkt reicht und dann versuchen den Rückstand in der Abfahrt so gering wie möglich zu halten. Die ersten Kilometer zum Berg versuchte ich daher gleich ein hohes Tempo vorzulegen um dann im Berg so lange wie möglich mein eigenes Tempo fahren zu können.
Der erste Teil des Plans ging auch auf. Erst an der langen Schiebepassage am Zwölferhorn konnten mich Matthias Seitz und Markus Benesch stellen. Beim zweiten Teil machte mir leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung, bei dichtem Nebel waren sie in der Abfahrt schnell nicht mehr zu sehen und irgendwann auch nicht mehr zu hören. Bremsen war auch dank der kalten, klammen Finger irgendwann nur noch Glückssache und nachdem mir auffiel, dass der Auslöser für das Zittern des Rades in der Abfahrt einfach mein Körper war, hieß es so schnell und sicher wie möglich wieder unten anzukommen und dann mit Druck zum zweiten Wechsel zu kommen, am besten ohne von weiteren Verfolgern eingeholt zu werden. Und wie das so ist, wenns mal läuft, dann läufts einfach. Wieder in Strobl konnte ich hören, wie der Sprecher etwas von „weniger als zwei Minuten auf die Spitze für den zweitplatzierten Markus Benesch“ ins Mikrofon rief. Also können sie nicht so weit weg sein. Irgendwie den Helm vom Kopf gerissen, in die Schuhe rein, Gel geschnappt und es ging auf die Verfolgung.
Schon auf dem ersten Kilometer lief ich auf den Silberrang. Jetzt nur die Ruhe bewahren und vor allem die Krampfansätze am Berg ignorieren. Weiter gings durch den Wald, aus dem Wald. Auf einmal kam das Führungsrad in Sicht. Bei Kilometer 4 war es dann soweit, ich konnte wieder die Führung übernehmen und zumindest gab es noch den Versuch in der zweiten Runde die Kräfte etwas für den folgenden Tag zu schonen, wobei das eher ein verhindern von Krämpfen war.

Nach 2:56 Stunden war es dann geschafft, ich konnte als erster über die Ziellinie an der Strobler Promenade laufen. Nicht nur für mich selbst eine große Überraschung, waren mit Thomas Kerner, Markus Benesch und Lars-Erik Fricke doch einige Crosstriathlon Spezialisten mit am Start.

Nach einer kurzen Nach und der Hoffnung, dass es am nächsten Morgen zumindest von oben trocken bleiben könnte, klingelte um kurz nach 5 der Wecker. Regen trommelt auf den Balkon. Ist das ein schlechter Traum? Nochmal kurz umgedreht, eine Viertl Stunde Später aufgewacht, immernoch Regen. Hilft nichts. Raus aus dem Bett, zumindest die Klamotten sind wieder trocken, dafür die Beine leicht angeschlagen.
Wieder pünktlich, diesmal um 8, fiel der Startschuss. Der erste Lauf war irgendwas zwischen rund anfühlen und kurz vor „Beine zu“. Irgendwie kam ich gemeinsam mit Dani Niederreiter auf Rang drei zum Rad. Dort fand ich auch schnell meinen Rhythmus. Mit den beiden Führenden mitzugehen war einfach unmöglich, also habe ich mich dann doch eher nach hinten konzentriert und es gab den Versuch, so lang wie möglich den Podestrang zu verteidigen. Nach den 44 Kilometern stieg ich mit einem leichten Hungergefühl vom Rad. 5,4 lange Kilometer galt es jetzt noch irgendwie zu überstehen. Mit streikendem Magen und kaputten Beinen kann das zu einer großen Herausforderung werden. Irgendwie ging das dann auch vorbei und ich war gegen Ende des Laufes froh, dass keine Gefahr von hinten drohte. Im Ziel war ich leer und überglücklich, über mein zweites Podium an diesem Wochenende.

Vielen Dank an die Organisation, die eine rundum perfekte Veranstaltung abgeliefert haben und an alle anderen beteiligten, die dieses Wochenende zu etwas ganz besonderem gemacht haben. :)

Bei mir geht es nach ein paar ruhigeren Tagen, die ich auch gebraucht habe, wieder mit dem geregelten Training weiter. Die nächsten Wettkämpfe sind dann am Schliersee, in Lauingen und am Chiemsee.
Verstecken brauch und kann ich mich nach der Leistung an diesem Wochenende mit Sicherheit nicht mehr, ihr werdet also von mir hören. ;)

Viele Grüße









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