Nach den Problemen beim Halbmarathon vor 2 Wochen und dem
Missgeschick beim Triathlon in Amberg war ich heiß darauf dieses Jahr endlich
mal ein Rennen hinzulegen, bei dem ich, vor allem mir selbst, die
Trainingsleistungen bestätigen konnte. Also ging es Freitagvormittag in Richtung Linz, wo eine der
ersten Mitteldistanzen im deutschsprachigen Raum stattfand. Durch den frühen
Termin und der guten Organisation in den letzten Jahren fanden sich dann auch
einige namhafte Athleten auf der Startliste, vor allem aus Österreich, aber
auch aus Deutschland, Ungarn und der Schweiz.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjy_srW_ZVa6t5PKmIoIMgytfVQdaljLpotyPikO3S9o9y9i4kOGRiCNAImrBKVp5IcoHjs0GcRuoLNSssSmGygrp9088kCdjgsSMyDYACcjjm2Lrk08YGV3NJn_V5DK2MLsl0ArMoQa0k/s320/943483_10151586502108610_1494343410_n.jpg)
Nach 2,5 Stunden Fahrt waren wir vor Ort und konnten in Ruhe
einen ersten Blick auf das Wettkampfareal werfen und in aller Ruhe unsere
Startunterlagen abholen. Nach einem gemütlichen Abendessen im Seerestaurant
waren wir froh im Bus und nicht im Zelt nächtigen zu können, denn es hatte sich
mittlerweile schön eingeregnet und Besserung war nicht wirklich in Sicht.
Nach einer mehr oder weniger angenehmen Nacht begrüßte uns
ein weiterhin bedeckter Himmel, diesmal noch ohne Regen. Also gings zum
CheckIn, diesmal sogar mit Laufschuhen und allen anderen nötigen Materialien,
die man für den gepflegten Ausdauerdreikampf benötigt. ;-)
Danach folgte erstmal ein
gemütliches Frühstück und noch ein Bisschen entspannen bei guter Musik.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhy2Jaz912QQ5aDUWUM8SSlG9NhSszzF8vW-nwpfPyUn16eVDto_FQGWnQMQqtbxetc1I6ThYTqFXC_Nq8qlwuPlimkBPyx7BEdhGhNWet7tMJo1X8SJm34eaEcNSDubbOqLV7CjOB7124/s320/942967_10151586503318610_1040619526_n.jpg)
Pünktlich um 12:00 Uhr erfolgte der Startschuss für den Bewerb über die
Mitteldistanz. Im angenehm warmen Pleschinger See galt es zwei Runden inklusive
Landgang zurückzulegen. Anscheinend hatte ich dieses Mal Glück mit der
Startposition, welche ich mir schon relativ früh ausgesucht hatte. Schon auf
den ersten Metern erwischte ich gute Füße und konnte diese auch relativ lang
halten. So verlief der Großteil des Schwimmparts auch eher unspektakulär, bis
ich nach circa 1500 Metern den Anschluss an meinen Vordermann verlor und somit
auf mich allein gestellt war. Im Schlepptau hatte ich mit Markus Liebelt noch
einen der Topfavoriten. Auf den letzten Metern vor dem Schwimmausstieg hatte
ich kurze Orientierungsprobleme, konnte schlussendlich dann aber doch noch nach
26:10 Minuten als fünfter den Fluten entfliehen. Zum Bedauern aller beteiligten
hatte während des Schwimmbewerbes der Himmel wieder seine Schleusen geöffnet
und das nicht zu knapp.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjjEwPxK-rPg6BTgxOdw4Id1V1ERunsh3MaycyPWhwEzouvZhjhCzH5F4GJ7YWtSwbkGQLC48gh-nGnvNh9RzJlLRiTxf5UllSrqDXfbAMotURH8TyH8J5hUrGcZ-ZN8BJ-mNuU_jdgPvo/s320/600746_10151586504783610_343872601_n.jpg)
Nach einem verschlampten Wechsel machte ich mich an
Position 6, kurz hinter dem späteren Sieger auf die Radstrecke.Nach kurzem einrollen folgte dann
auch der erste Anstieg welcher zwar nicht steil, aber dafür umso länger war. An
dieser Stelle wurde mir langsam bewusst, dass es zumindest phasenweise ein
einsames (man könnte auch sagen, charakterbildendes) Rennen werden würde. Kurz
vor der ersten Abfahrt konnte ich einen Platz gut machen und bei Kilometer 20 kam dann der spätere zweitplatzierte
Florian Kriegl herangeflogen. Ein paar wenige Kilometer konnte ich auf
Sichtweite folgen und musste somit nicht allein durch das Mühlviertel rollen. Das
extrem hohe Tempo konnte ich leider nicht lange mitgehen, die Befürchtung durchgereicht
zu werden bestätigt sich dann zum Glück nicht, eher im Gegenteil, als es zum
ersten Mal nach 40 Kilometern auf die Bundesstraße ging, konnte ich am Horizont
ein paar Radfahrer erspähen und diese dann auch relativ schnell stellen. Nach
zwei Drittel der Strecke habe ich mich auf den 3. Rang in der Einzelwertung
vorarbeiten können. Leider fingen dann auch die Probleme erst so richtig an.
Durch die anhaltende Kälte (12 Grad) und den Regen waren meine Hände so kalt
und klamm geworden, dass selbst das Trinken zur koordinativen Herausforderung
wurde.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj92gZhKU_-6IHIzTvG3EOQfG22v-Gtu0pqWqGvuBZCFlBRiDhlroI-WgGUa9wHK6n8XLpqfsfb2A38ucAir9gf56EVLMOxB2rVBA511tHPHcrvZ_YYLyRXCDqQlPihdatgIGowgh3SQEk/s320/428504_10151586506728610_1406117265_n.jpg)
Ganz zu schweigen vom Öffnen und
verzehren eines Riegels. Die selbigen für den Notfall nochmal ins (nicht
vorhandene) Dekolleté zu verfrachten hört sich einfach an, aber selbst das
wurde mit mittlerweile fast tauben Fingern nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.
Zum Glück war dann die Verpflegungsstation nicht mehr weit und ich konnte von
außen nochmal ein Gel und ein paar Schluck Getränk erhaschen. Das oben
beschriebenen Probleme nicht ohne Zeitverlust waren, war mir bewusst und somit
war ich auch nicht groß überrascht, als ich noch einen Begleiter für die
letzten Kilometer bekam, welcher dann aber doch zum Großteil mit dem
gebührenden Respektabstand hinter mir fuhr. So bekam ich die letzten paar
Kilometer bis zum zweiten Wechsel auch noch rum und ich freute mich schon
direkt aufs Laufen. Auf dem Rad war ich 2:27:10 unterwegs, was wiederum mit der
fünftschnellsten Zeit belohnt wurde. Hier hatte sich an diesem Tag auch definitiv die
Spreu vom Weizen getrennt, denn ein Großteil der Favoriten musste schon
während, oder nach dem Radfahren die Segel streichen.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0vw_wv-0dcN5bfB6Mqz1WH71vpnMp0ZVcc_eH0uCUuaTSD70m6AG0pjhGhtXnRagTz3IFvGs6IJLZiBOwrsUuhQn38CvYT7kdilSnJFRiLxlGOSzsTTG6PpoQxD0OHLol6w4IFlwr-_k/s320/180245_10151586510493610_1006764204_n.jpg)
Nach dem zweiten verbockten
Wechsel, dieses Mal dank einer widerspenstigen Helmschnalle, die sich ums
Verrecken nicht öffnen ließ ging es als vierter auf die Laufstrecke. Auf dem
ersten Kilometer konnte ich dann schon den Mitstreiter überholen und von da
folgten nochmal ein paar einsame Kilometer entlang der Donau. Durch die zweimal
zu laufende Wendepunktstrecke hatte man, zumindest auf der ersten Runde als
noch nicht so viel Betrieb war, seine Konkurrenten gut im Blick und konnte auch
die Abstände ein Bisschen einschätzen. So war ich dann doch froh, dass nach
hinten etwas Luft war, der Abstand nach vorne war dann leider auch schon zu
groß, als dass sich da was ändern konnte. Nach der ersten Runde vermischte sich
das Feld ziemlich und es wurde unübersichtlicher, also versuchte ich das Tempo
gleichmäßig hoch zu halten und einen Einbruch zu verhindern. Dies gelang mir
auch ganz gut und so konnte ich mit einer Laufzeit von 1:24:58 Minuten, nach
4:21:17 Minuten als Gesamt Dritter ins Ziel einlaufen.
Als Belohnung gabs dann eine
warme Dusche und lecker Leberkässemmeln an der Zielverpflegung. Allen, die
nächstes Jahr relativ früh in der Saison eine Mitteldistanz planen, kann ich den
Linzer Triathlon nur wärmtens empfehlen. Super Strecken, tolle Organisation und gute
Stimmung bei Helfern und Zuschauern sprechen einfach für sich. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten auch nochmal an dieser Stelle!!!
Als Fazit bleibt für mich
persönlich zu sagen, dass in Anbetracht der Wetterkapriolen und des frühen
Saisonzeitpunktes ich mit dem Ergebnis natürlich mehr als zufrieden und weiß,
dass der eingeschlagene Weg in Richtung Las Vegas definitiv in die richtige
Richtung führt. ;-)
Einziger Wehmutstropfen bleibt
der mit 13 Minuten auf Platz 1, bzw 10 Minuten auf den Silberrang, doch sehr
große Rückstand auf die Spitze.
Die Motivation ist da, deshalb heißt es jetzt erstmal wieder ein Bisschen
trainieren, bevor es dann in 2 Wochen mit den Amberger Jungs beim Ligasprint in Nürnberg so richtig
schnell wird. ;-)
Weitere Bilder mit großem Dankeschön an Andi Wünscher von
www.triaguide.com