Montag, 15. August 2011

Ironman Regensburg


erstens kommts anders…
… und zweitens als man denkt

so könnte man das ende meiner triathlonsaison dieses jahr beschreiben.
aber von anfang an.
geplant war nach dem rennen in immenstadt nochmal einen trainingsblock einzubauen und bei einer mitteldistanz anfang september anzugreifen. dieser plan stand auch noch bis zu einem bestimmten tag, als eine mail eintrudelte, in der eine option für einen freistartplatz beim diesjährigen ironman regensburg drinstand. in meinem jugendlichen leichtsinn antwortete ich dann, dass ich starten würde wenn sich kein anderer mehr findet.
es hat sich kein anderer mehr gefunden so bekam ich nach einigem hin und her letztenendes doch noch bescheid, dass ich starten könnte. das war am freitag in der vorwoche des rennens. am dienstag drauf bekam ich dann den link für die anmeldung zugeschickt. nach kleinen problemen konnte ich dann die anmeldung abschließen und mein schicksal war besiegelt. der letzte triathlon dieses jahr sollte ein ironman werden und die vorzeichen standen auf einen grandiosen einbruch. dennoch freute ich mich auf die herausforderung. =)
zwei tage drauf ging es dann mit dem zug nach regensburg, wo ich um die mittagszeit ankam. vor ort holte ich meine startunterlagen ab, schaute mir kurz die messe an und am nachmittag ging es dann ncohmal zur radstrecken besichtigung. am ende standen ca. 100 km in 3:30 stunden auf dem nichtvorhandenen tacho ;-)
danach ließ ich den donnerstag gemütlich ausklingen.
 
am freitag hieß es dann für den großteil des tages die beine hochzulegen, zumindest am vormittag. am nachmittag ging es dann mit sven hindl auf die messe und am abend ins regensburger bruckmandl, wo bischofshof geladen hatte. nach einem sehr guten essen und ein paar isotonischen kaltgetränken (aber nicht die komischen alkoholfreien ;-) )in gemütlicher runde begaben wir uns dann noch für ein stündchen in eine der unzähligen regensburger kneipen und tranken uns noch ein bisschen mut für sonntag an.

der samstag war dann auch nicht sehr spannend. nach dem ausschlafen ging es am frühen nachmittag zum einchecken der räder und abchecken der wassertemperatur, welche mit 21 grad im gegensatz zu den letzten rennen doch angenehm war. am spätnachmittag gings nochmal in die stadt und mit einem schnitzel am abend war dann die wettkampfvorbereitung abgeschlossen.

nach einer kurzen nacht schepperte am sonntag morgen der wecker um 3:45 uhr (nein, nicht pm :P) und nach einem kurzen frühstück mit großem kaffee ging es dann mit einem der ersten busse in richtung wettkampfgelände.
kaum ausgestiegen wurde man das erste mal nass. den ersten regenschauer des tages gab es um 5:15. -wie sollte es auch diese saison anders sein- immerhin hatte es mit 20 grad ganz angenehme temperaturen.
weiter gings mit den üblichen vorbereitungen. rad aufpumpen, helm herrichten, kleiderbeutel nochmal checken, lecker gel essen, neo anziehen und auf ins angenehm temperierte nass. nach ein paar metern einschwimmen gings dann wieder raus auf den strand zum landstart. die nervosität war zugegebenermaßen schon sehr groß, nicht weil ich ein bestimmtes ziel verfolgte, sondern weil ich gar nicht einschätzen konnte, wie ich die distanz überstehen werde, bzw wann der einbruch kommen würde. war mein training diese saison lediglich nur auf die halbe distanz ausgelegt und da der letzte wettkampf vor 2 wochen und der steckte definitiv noch ein bisschen in den knochen.
nun ja, seis drum. auskommen tu ich nicht mehr. also gings pünktlich um 7:00 uhr ortszeit mit rund 2200 anderen athleten los. erstmal standen 3,8 kilometer schwimmen im guggenberger weiher, in der nähe von neutraubling auf dem programm. nach einem guten start konnte ich ohne probleme und fremdkontakt die ersten paar meter schwimmen. doch schon bald fühlten sich meine arme schon nicht mehr so gut an und ich bekam ein leicht beklemmendes gefühl in der brust. die überlegung in brust-, oder rückenlage zu wechseln, oder ans nächste kajak zu schwimmen kam sehr schnell auf. allerdings konnte ich mich immer mit hoffnung auf besserung von boje zu boje weiterkämpfen und nach 55 minuten war das schwimmen auch wesentlich schneller vorbei als es sich anfühlte. so ging es nach einem schnellen wechsel frohen mutes auf die radstrecke, wo ich mir vornahm die erste runde für meine verhältnisse vernünftig anzugehen, also in einem bereich in dem die beine nicht zu brennen anfangen.
für einen der normalerweise von anfang an vollgas gibt, ist es wirklich schwer sich an diese vorgabe zu halten und so überholte ich auf den ersten kilometern einige konkurrenten, inklusive den hawaii zweiten des vorjahres, andreas raelert, welcher diesen wettkampf nur gut über die bühne bringen wollte.
bei kilometer 60 passierte mir dann das, was niemals passieren sollte, wenn man nur einen flaschenhalter am rad montiert hat. an einer verpflegungsstelle bekam ich bei sechs versuchen keine der flaschen zu fassen und musste somit 20 bis 30 kilometer ohne getränk auskommen, was aber bei regnerischen 20 grad zum glück zu keinem großen problem wurde. so konnte ich den rest der ersten von zwei runden in einer gruppe mitrollen, in der der abstand immer fair eingehalten wurde, was mich äußerst positiv überraschte.
die halbzeit des radparts erreichte ich mit 25 minuten rückstand auf die spitze und war noch frohen mutes. allerdings musste ich dann doch bei der zweiten auffahrt nach brennberg ein bisschen federn lassen. konnte mich aber auf der abfahrt etwas erholen und den rest der windanfälligen radstrecke noch ganz gut meistern. nach 5:11 stunden auf dem rad erreichte ich als 107. die zweite wechselzone, wo ich zu meiner großen überraschung im wechselzeit auf einmal ganz spezielle aufmunterung und anfeuerung erhielt. 



das laufen, vor dem ich am meisten respekt hatte begann äußerst unspektakulär. ich fand, bei mittlerweile trockenen bedingungen, gut meinen rythmus und konnte sehr viele bekannte gesichter an der strecke entdecken. in der zweiten runde bekam ich dann lust auf einen cheeseburger. dieser wunsch wurde mir leider nicht erfüllt, aber ein kleiner plausch und eine halbe laugensemmel waren fast genausogut ;-)
danach beschloss ich, das laufen zu genießen und noch ein paar bekannten gesichtern zuzugrinsen und zu winken. auch der kuchen und die kekse an den verpflegunsstellen waren ziemlich genial (vor allem wenn man ohne wirklichen druck laufen muss und wirklich zeit zum genießen hat).
spätestens bei kilometer 30 des marathons war es aber dann wieder vorbei mit dem spaß. über die lautsprecher im zielbereich war zu hören, dass die wettkampfzeit 8:53:xx stunden beträgt. somit war eine zeit unter 10 stunden nicht nur möglich, sondern auch für mein eigenes ego ein muss. also raus aus dem wohlfühlmodus und nochmal das „laufen“ angefangen. mit cola und wasser gingen so die letzten 12 kilometer in 54 minuten von der bühne und nach 9:50:09 stunden erreichte ich die ziellinie in einer zeit, welche ich mir für diese kurzfristige aktion nie und nimmer erträumt hätte.





 


im ziel wurde ich von sven und andi (triaguide.at) in empfang genommen und nach einer kurzen verschnaufpause holte ich mir erstmal was warmes zum anziehen und ein paar happen obst, bevor es nach einem kurzen besuch bei den sanitätern (knieschmerzen) zum zweiten mal für dieses we ins bruckmandl ging.
dort gab es zum ausklang eines super tages ein gutes radler und endlich was gescheites zu essen.



danke nochmal an dieser stelle an
-          brauerei bischofshof für den startplatz und die einladung zum essen
-          sven hindl, für die betreuung und die „idee“ zu starten
-          die jungs des ligateams, welche an der strecke mords-stimmung gemacht haben
-          alle anderen die bei dem teilweise bescheidenen wetter an der strecke standen und mich angefeuert haben
-          und natürlich auch an alle die nicht an der strecke waren, aber trotzdem die daumen gedrückt haben.

jetzt ist die triathlonsaison für dieses jahr vorbei, aber ein schmankerl hab ich mit dem 24 stundenrennen in sulzbach noch parat. auf dieses freue ich mich genauso wie auf den ironman =)


und wie gewohnt gibts auch wieder ein paar mehr fotos. Danke dafür an andreas wünscher (www.triaguide.at) und sven hindl (www.wechselszene.com):






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