Mittwoch, 24. August 2011

24 h MTB Maxhütte Sulzbach-Rosenberg

So, 3 Tage ist es jetzt also her, das 24 Stunden Mountainbikerennen in der Maxhütte von Sulzbach-Rosenberg.
Dank einer halben Tube Voltarensalbe und Meterweise Verband geht es meinem Knie nun auch wieder einigermaßen gut, so dass ich zumindest im Alltag ohne Schmerzen rumhampeln kann und auch die anderen körperlichen Wehwehchen sind nur noch minimalst vorhanden.
Im Gegensatz dazu wird mir das Rennen und der für mich persönlich eher unglückliche Ausgang noch einiges Kopfzerbrechen bereiten und der Start im nächsten Jahr wird der Erfahrung nach die einzig wirkungsvolle Therapie gegen diese Psychose sein.

Für alle die nicht das Vergnügen hatten dabei zu sein gibt’s die Geschichte natürlich von Anfang an.

Nach einer äußerst unruhigen Nacht von Freitag auf Samstag war Treffpunkt unserer kleinen Truppe um 9 Uhr im Amberger Stammkaffee. Dort angekommen warteten schon Christine, Frank und Michael. Nach einer gemütlichen Lagebesprechung und einem großen Humpen koffeinhaltigen Heißgetränks galt es dann noch die letzten Einkäufe zu erledigen, bevor wir uns auf den Weg Richtung Sulzbach machten. Nach der Ankunft wurden nochmal die Räder durchgecheckt, das Fahrerlager aufgebaut, eine kleine Runde probegefahren und um halb eins machten wir uns auf den Weg zum Start in Sulzbach-Downtown ;-)

kurz vorm Start, da war noch alles gut...

... obwohl man die Nervosität nicht übersehen kann =D


Pünktlich um 13:00 Uhr fiel der Startschuss und bei deutlich über 30°C ging es erstmal neutralisiert in Richtung Maxhütte, wo das Rennen dann offiziell gestartet wurde.
Da ich die Strecke noch nie abgefahren bin und das Rennen ja egal wie schnell ich fahre trotzdem noch 24 Stunden dauern sollte, war meine persönliche Vorgabe, die ersten Runden ruhig anzugehen.
Gesagt, getan. Trotzdem gab es nach 500 Metern schon den ersten kurzen Schock, als ein Fahrer direkt vor mir in einer 90-Grad-Kurve nähere Bekanntschaft mit dem staubigen Untergrund machte. Das passierte in der folgenden Stunde noch zweimal in der gleichen Kurve und irgendwann hab ich mich dann doch mal gefragt ob es vielleicht an mir liegen könnte. Den Gedanken aber dann relativ schnell wieder verworfen. =D

Die7,3 km lange Strecke selbst hatte alles was eine Mountainbike-Strecke haben sollte. Kurze, giftige Anstiege, Sand, Dreck, Anlieger, geniale Singletrails, Waldpassagen, Wiesen und viel Abwechslung, nur eins suchte man vergebens. Seinen Rhythmus, den zu finden war fast unmöglich.
Irgendwann nach fünf oder sechs Runden hatte sich das Feld dann entzerrt und ich glaubte, trotz der Strecke, wirklich sowas wie einen Rhythmus gefunden zu haben. Das einzige was mir zu schaffen machte waren die Hitze und der Staub. Ich hatte immer ein trockenes Gefühl in der Kehle, obwohl ich alle zwei Runden (35 – 40 min) eine neue Flasche gereicht bekam und trank was nur ging. Ich hatte immer noch das Gefühl es sei zu wenig. Trotz allem konnte ich mich im Feld Platz um Platz nach vorne Arbeiten und war die ersten Stunden immer in Schlagdistanz zu den Top10 und das Beste dabei war, dass ich Spaß dabei hatte. =)
Einziger Wehmutstropfen in der Anfangsphase war, dass mir mein Knie schon nach 1,5 Stunden zu schaffen machte

ja, ich hatte spaß =)


Nach 3,5 Stunden trat dann das ein wovor ich mit am meisten Angst hatte. Die ersten Krampfansätze in den Oberschenkeln machten sich bemerkbar. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie im (hoch-)intensiven Bereich gefahren bin, musste dies von der Hitze und dem Flüssigkeitsverlust zusammenhängen (ich hab geschwitzt wie nach nem halbstündigen Saunagang).
Also gabs nach 4 Stunden die erste kurze Pause. Ab ins Fahrerlager, einen happen essen, kurz was getrunken, ein kurzes Pläuschchen und nach ner viertl Stunde gings wieder weiter.
Die Pause hat definitiv was gebracht, ich konnte wieder locker losfahren und war voller Elan und Tatendrang. Dies sollte sich aber drei Runden später wieder ändern.
Mein Magen begann zu rebellieren. So verlor ich wieder einiges an Zeit und zwei Runden später steuerte ich zum zweiten Mal das Fahrerlager an. Diesmal dauerte der Zwangsaufenthalt fast eine dreiviertl Stunde und Verzweiflung mischte sich mit ersten Resignationserscheinungen. Es lief einfach nicht Rund.
Nun gut, es half ja nichts. So fügte ich mich in mein Schicksal und zog das positive heraus. Während mein Magen sich wieder zu beruhigen begann, wurde das Licht an mein Rad geschraubt, so konnte ich dann wenigstens ohne weitere Pausen in die Nacht starten.

Als 19. ging ich wieder auf die Strecke. Der zehnte Platz war auch zu dieser Zeit und nach der doch recht langen Unterbrechung noch nicht in utopische Bereiche gerutscht.

Die folgenden Runden vergingen wieder ohne größere Probleme, auch der Magen hatte sich wieder soweit beruhigt, dass ich zumindest flüssig wieder was zuführen konnte. Also machte ich mich wieder auf die Reise einige der Einzelfahrer einzusammeln die vor mir auftauchten und die Fahrt in die und in der Dämmerung war äußerst genial, auch die ersten Fahrten über die dunklen Trails hatten ihren besonderen Reiz und es machte mittlerweile wieder richtig Spaß eine Runde nach der anderen zu drehen, auch wenn sich schön langsam die ersten Sitzbeschwerden ankündigten.
Nun denn, wen hätte es gewundert wenn ich jetzt ohne weitere Probleme hätte fahren können. Irgendwann und ganz ohne Vorwarnung fiel mir ein Stein vom Herzen und zugleich war es wieder ein weiterer kleiner Tiefschlag an einem Tag, an dem mir scheinbar nichts erspart bleiben sollte.

Der Hunger machte sich bemerkbar. Einerseits gut, weil sich mein Magen scheinbar wieder fast komplett beruhigt hatte, andererseits schlecht, weil sich dadurch von einem auf den anderen Moment ein Hungerast ankündigte (ein bisschen Hunger, der durch eine kleinigkeit gestillt werden könnte, wäre ja langweilig gewesen.)
Dadurch, dass es schon halb 10 abends war, bat ich Sven den Grill anzuschmeißen und mir ein Fleisch zu braten.
Eine halbe Runde später stieg ich vom Rad und mich erwartete eine leckere Grillfleischsemmel und ich entschloss mich für eine Massage, weil sich in den vergangenen Stunden die Muskeln in den Anstiegen krampfhaft wieder bemerkbar machten und ich hoffte damit die Schmerzen in meinem Knie wieder etwas in den Griff zu bekommen.
Vom Massagezelt aus hatte ich dann zu meinem Luxus auch einen genialen Blick auf das Feuerwerk ;-)
Nun denn, nach der Massage noch ne Dose von dem Flügel verleihenden Süßgetränk und auf gings in die nächsten Runden.

Es lief wieder vom ersten Meter an super und ich konnte wieder flüssig meine Runden drehen, bis….
… Ihr wisst was jetzt kommt. Ja, oder vielleicht auch Nein. Diesmal bahnte sich ein komplett Ausfall des Betriebssystems an. Der Kopf wurde schwer, die Beine krampften immer noch, das Knie zwickte nun schon eine zweistellige Stundenzahl und es wurde mit jeder Runde gefühlt schlimmer, jeder Kieselstein grüßte mehr oder weniger das Sitzfleisch und irgendwie wurde die Runde auch nicht mehr spannender.
Mit diesem Gefühlen wurden scheinbar auch die Abfahrten immer enger und verwinkelter =P. nachdem ich einer Abfahrt um ein Haar einen Baum umarmt hätte habe ich beschlossen mich für eine halbe Stunde hinzulegen.
Also wieder rein ins Fahrerlager, diesmal schon mehr gehumpelt als gegangen und in den Anhänger gelegt. Dort wurde mir eine schöne Lage Voltarensalbe aufs Knie geschmiert und die ersten Gedanken kamen, dass das Knie mehr und mehr zur „Achillesferse“ in dem Rennen werden könnte.
An Schlaf war zwar nicht zu denken, aber die 20 Minuten zugedeckt daliegen und einfach mal die Augen zu schließen, ohne sich auf irgendwas konzentrieren zu müssen waren zu diesem Zeitpunkt Gold Wert.
So ging es nach einer Stunde Pause mit neuer Kraft in den Sattel. Allerdings sollten die folgenden zwei Runden die letzten für mich sein.

Die erste Runde nach der Pause war eine Qual und die zweite war ich dann nur noch damit beschäftigt irgendwie und mit so wenig Schmerzen wie möglich rumzukommen, damit ich wenigstens die 30 Runden voll mache.
Nach dieser 30. Runde war dann die Enttäuschung natürlich groß und ich war froh, dass es dunkel war und um drei Uhr früh keine Zuschauer an der Strecke standen.
Ob die Tränen, die mir in den Augen standen von der Enttäuschung, oder den Schmerzen kamen, kann ich jetzt nicht wirklich sagen.
Das 1 Stunde später im Sanitätszelt noch jede kleine Berührung des, mittlerweile geschwollenen Knies, höllisch weh tat und an ein Abwinkeln des Knies nicht zu denken war, hat selbst mir dann gezeigt, dass 12 ½ Stunden mit Schmerzen zu fahren eindeutig zu viel war und die verbliebenen 10 Stunden auf keinen Fall gegangen wären. =(

Trotz allem steckt die Enttäuschung auch heute noch tief drin und es war schon fast eine Qual den anderen zuzuschauen wie sie eine Runde nach der anderen drehten, während ich Probleme hatte von A nach B zu kommen. An Schlaf war natürlich auch nicht mehr zu denken und so verstrich Stunde um Stunde bis es endlich 13 Uhr war.

Am Ende dieser Zeilen bleibt mir jetzt nur noch zu sagen, dass ich anscheinend in diesem Rennen von allen Problemen eingeholt wurde, welche mir die letzten zehn Jahre erspart blieben (mal abgesehen von einem technischen Defekt). Ich aber trotz allem die meiste Zeit einen mords-spaß hatte und auf jeden Fall nächstes Jahr wieder fahren werde, bzw wieder fahren muss, um die entstandene Rechnung mit dem Rennen zu begleichen ;-)

Für alle Statistiker hier: Die bewältigten 30 Runden haben alles in allem 219 km und 4200 hm ergeben, was in der Endwertung immerhin den 38. Platz bedeutete.

Ein riesengroßes Dankeschön möchte ich hier an unsere Betreuer Michi, Frank und Sven aussprechen, ohne ihnen hätte es nie so Reibungslos funktioniert!!!

Danke auch an Stephan von der Radau in Auerbach, welcher mir mit dem Ghost AMR ein absolutes RUNDUM-SORGLOS-BIKE zur Verfügung gestellt hat.

Und natürlich an Hans Renner von der VR-Banke Sulzbach-Rosenberg, welcher den Startplatz zur Verfügung gestellt hat.

weiter Bilder folgen bald!!

So, jetzt aber erstmal genug gejammert,

bis bald,

Maxi

Fotos gibts hier:





Freitag, 19. August 2011

große dinge werfen ihre schatten voraus

dieser spruch ist mir in den letzten tagen öfter durch den kopf gegangen.
der grund dafür ist das kommende wochenende. genauer gesagt das 24 stunden mountainbikerennen in der max-hütte/ sulzbach rosenberg. dort werden des nachts dann nicht nur die großen dinge weite schatten werfen, sondern auch meine zarten 1,70m werden im lampen- und scheinwerferlicht lange schatten werfen.
aber jetzt zum eigentlichen thema in diesem beitrag.


der ironman in regensburg ist mittlerweile auch schon 2 wochen her und eben oben genanntes mtb-rennen steht unmittelbar vor der tür.
zum akklimatisieren bin ich schon seit dienstag nacht in amberg und ich genieße die zeit hier jedes mal wieder.
mit zwei tollen kurzen mtb touren habe ich die beziehung mit meinem fahrbaren untersatz (danke hier nochmal an stephan von der radau in auerbach) noch ein bisschen vertiefen können und ich kann behaupten, dass wir doch in der kurzen zeit gute freunde geworden sind =)


leider kamen aber die knieschmerzen welche sich in regensburg bemerkbar machten scheinbar nicht vom laufen, sondern vom radfahren.
nach dem motto, wenn tape autos, räder und schuhe zusammenhalten kann, wirds auch meinem knie helfen, hab ichs dann probiert und es ist durchaus eine verbesserung zu spüren. obs ganz weg ist, kann ich jetzt noch nicht sagen. auf den lockeren runden die letzten 2 tage ging es ohne probleme.
ich hoffe das bleibt so, weil ich nicht wirklich lust darauf hab einen tag mit schmerzen rumzugondeln.


vor der reise waren aber noch ein paar fragen offen. "zum glück" lag ich die woche nach dem ironman erstmal 4 tage dank halsschmerzen zu hause und konnte mir schon mal intensive gedanken über mögliche antworten machen.


so habe ich zum beispiel das erste mal seit jahren wieder eine packliste geschrieben, unzählige male verändert, ergänzt, ausgestrichen, wieder was dazugeschrieben und im endeffekt dann doch das in die tasche geworfen was mir zwischen die hände gekommen ist.
ob ich alles dabei hab oder nicht, wird sich am wochenende rausstellen, aber ich bin guter dinge.
5 radhosen, 6 sonnenbrillen, 4 unterhemden, 2 mützen, 2 stirnbänder, armlinge, beinlinge, knielinge, ....


getränke und pavillon, etc stellt die raiffeisenbank sulzbach-rosenberg, welche dankenswerterweise auch den startplatz zur verfügung stellt.

eigentlich alles dabei was der bub braucht.

lediglich die 2 vorhandenen kurzen radtrikots machen mir nach dem wetterumschwung noch ein bisschen sorgen, 1 mehr wäre mir lieber (aber wer kann im vorfeld schon ahnen das es dieses jahr doch noch sommer wird =P )


jetzt heißt es morgen um 13 uhr einfach nur noch aufs rad zu steigen und bis sonntag um 13 uhr so viele runden und damit kilometer zu fahren wie es geht. is doch ganz einfach, oder?
die antwort wird es nach dem wochenende geben, wenn ich wieder wach bin =D


auf jeden fall bleibt mir jetz nur noch zu sagen das ich eine gewisse vorfreude verspüre, welche immer wieder durch zweifel, respekt und ein bisschen angst abgelöst wird.

für alle die am wochenende nichts zu tun haben, oder dies interessiert gibts es live-ergebnisse im internet unter http://www.sog-events.de/ergebnisse-maxhuette/

Montag, 15. August 2011

Ironman Regensburg


erstens kommts anders…
… und zweitens als man denkt

so könnte man das ende meiner triathlonsaison dieses jahr beschreiben.
aber von anfang an.
geplant war nach dem rennen in immenstadt nochmal einen trainingsblock einzubauen und bei einer mitteldistanz anfang september anzugreifen. dieser plan stand auch noch bis zu einem bestimmten tag, als eine mail eintrudelte, in der eine option für einen freistartplatz beim diesjährigen ironman regensburg drinstand. in meinem jugendlichen leichtsinn antwortete ich dann, dass ich starten würde wenn sich kein anderer mehr findet.
es hat sich kein anderer mehr gefunden so bekam ich nach einigem hin und her letztenendes doch noch bescheid, dass ich starten könnte. das war am freitag in der vorwoche des rennens. am dienstag drauf bekam ich dann den link für die anmeldung zugeschickt. nach kleinen problemen konnte ich dann die anmeldung abschließen und mein schicksal war besiegelt. der letzte triathlon dieses jahr sollte ein ironman werden und die vorzeichen standen auf einen grandiosen einbruch. dennoch freute ich mich auf die herausforderung. =)
zwei tage drauf ging es dann mit dem zug nach regensburg, wo ich um die mittagszeit ankam. vor ort holte ich meine startunterlagen ab, schaute mir kurz die messe an und am nachmittag ging es dann ncohmal zur radstrecken besichtigung. am ende standen ca. 100 km in 3:30 stunden auf dem nichtvorhandenen tacho ;-)
danach ließ ich den donnerstag gemütlich ausklingen.
 
am freitag hieß es dann für den großteil des tages die beine hochzulegen, zumindest am vormittag. am nachmittag ging es dann mit sven hindl auf die messe und am abend ins regensburger bruckmandl, wo bischofshof geladen hatte. nach einem sehr guten essen und ein paar isotonischen kaltgetränken (aber nicht die komischen alkoholfreien ;-) )in gemütlicher runde begaben wir uns dann noch für ein stündchen in eine der unzähligen regensburger kneipen und tranken uns noch ein bisschen mut für sonntag an.

der samstag war dann auch nicht sehr spannend. nach dem ausschlafen ging es am frühen nachmittag zum einchecken der räder und abchecken der wassertemperatur, welche mit 21 grad im gegensatz zu den letzten rennen doch angenehm war. am spätnachmittag gings nochmal in die stadt und mit einem schnitzel am abend war dann die wettkampfvorbereitung abgeschlossen.

nach einer kurzen nacht schepperte am sonntag morgen der wecker um 3:45 uhr (nein, nicht pm :P) und nach einem kurzen frühstück mit großem kaffee ging es dann mit einem der ersten busse in richtung wettkampfgelände.
kaum ausgestiegen wurde man das erste mal nass. den ersten regenschauer des tages gab es um 5:15. -wie sollte es auch diese saison anders sein- immerhin hatte es mit 20 grad ganz angenehme temperaturen.
weiter gings mit den üblichen vorbereitungen. rad aufpumpen, helm herrichten, kleiderbeutel nochmal checken, lecker gel essen, neo anziehen und auf ins angenehm temperierte nass. nach ein paar metern einschwimmen gings dann wieder raus auf den strand zum landstart. die nervosität war zugegebenermaßen schon sehr groß, nicht weil ich ein bestimmtes ziel verfolgte, sondern weil ich gar nicht einschätzen konnte, wie ich die distanz überstehen werde, bzw wann der einbruch kommen würde. war mein training diese saison lediglich nur auf die halbe distanz ausgelegt und da der letzte wettkampf vor 2 wochen und der steckte definitiv noch ein bisschen in den knochen.
nun ja, seis drum. auskommen tu ich nicht mehr. also gings pünktlich um 7:00 uhr ortszeit mit rund 2200 anderen athleten los. erstmal standen 3,8 kilometer schwimmen im guggenberger weiher, in der nähe von neutraubling auf dem programm. nach einem guten start konnte ich ohne probleme und fremdkontakt die ersten paar meter schwimmen. doch schon bald fühlten sich meine arme schon nicht mehr so gut an und ich bekam ein leicht beklemmendes gefühl in der brust. die überlegung in brust-, oder rückenlage zu wechseln, oder ans nächste kajak zu schwimmen kam sehr schnell auf. allerdings konnte ich mich immer mit hoffnung auf besserung von boje zu boje weiterkämpfen und nach 55 minuten war das schwimmen auch wesentlich schneller vorbei als es sich anfühlte. so ging es nach einem schnellen wechsel frohen mutes auf die radstrecke, wo ich mir vornahm die erste runde für meine verhältnisse vernünftig anzugehen, also in einem bereich in dem die beine nicht zu brennen anfangen.
für einen der normalerweise von anfang an vollgas gibt, ist es wirklich schwer sich an diese vorgabe zu halten und so überholte ich auf den ersten kilometern einige konkurrenten, inklusive den hawaii zweiten des vorjahres, andreas raelert, welcher diesen wettkampf nur gut über die bühne bringen wollte.
bei kilometer 60 passierte mir dann das, was niemals passieren sollte, wenn man nur einen flaschenhalter am rad montiert hat. an einer verpflegungsstelle bekam ich bei sechs versuchen keine der flaschen zu fassen und musste somit 20 bis 30 kilometer ohne getränk auskommen, was aber bei regnerischen 20 grad zum glück zu keinem großen problem wurde. so konnte ich den rest der ersten von zwei runden in einer gruppe mitrollen, in der der abstand immer fair eingehalten wurde, was mich äußerst positiv überraschte.
die halbzeit des radparts erreichte ich mit 25 minuten rückstand auf die spitze und war noch frohen mutes. allerdings musste ich dann doch bei der zweiten auffahrt nach brennberg ein bisschen federn lassen. konnte mich aber auf der abfahrt etwas erholen und den rest der windanfälligen radstrecke noch ganz gut meistern. nach 5:11 stunden auf dem rad erreichte ich als 107. die zweite wechselzone, wo ich zu meiner großen überraschung im wechselzeit auf einmal ganz spezielle aufmunterung und anfeuerung erhielt. 



das laufen, vor dem ich am meisten respekt hatte begann äußerst unspektakulär. ich fand, bei mittlerweile trockenen bedingungen, gut meinen rythmus und konnte sehr viele bekannte gesichter an der strecke entdecken. in der zweiten runde bekam ich dann lust auf einen cheeseburger. dieser wunsch wurde mir leider nicht erfüllt, aber ein kleiner plausch und eine halbe laugensemmel waren fast genausogut ;-)
danach beschloss ich, das laufen zu genießen und noch ein paar bekannten gesichtern zuzugrinsen und zu winken. auch der kuchen und die kekse an den verpflegunsstellen waren ziemlich genial (vor allem wenn man ohne wirklichen druck laufen muss und wirklich zeit zum genießen hat).
spätestens bei kilometer 30 des marathons war es aber dann wieder vorbei mit dem spaß. über die lautsprecher im zielbereich war zu hören, dass die wettkampfzeit 8:53:xx stunden beträgt. somit war eine zeit unter 10 stunden nicht nur möglich, sondern auch für mein eigenes ego ein muss. also raus aus dem wohlfühlmodus und nochmal das „laufen“ angefangen. mit cola und wasser gingen so die letzten 12 kilometer in 54 minuten von der bühne und nach 9:50:09 stunden erreichte ich die ziellinie in einer zeit, welche ich mir für diese kurzfristige aktion nie und nimmer erträumt hätte.





 


im ziel wurde ich von sven und andi (triaguide.at) in empfang genommen und nach einer kurzen verschnaufpause holte ich mir erstmal was warmes zum anziehen und ein paar happen obst, bevor es nach einem kurzen besuch bei den sanitätern (knieschmerzen) zum zweiten mal für dieses we ins bruckmandl ging.
dort gab es zum ausklang eines super tages ein gutes radler und endlich was gescheites zu essen.



danke nochmal an dieser stelle an
-          brauerei bischofshof für den startplatz und die einladung zum essen
-          sven hindl, für die betreuung und die „idee“ zu starten
-          die jungs des ligateams, welche an der strecke mords-stimmung gemacht haben
-          alle anderen die bei dem teilweise bescheidenen wetter an der strecke standen und mich angefeuert haben
-          und natürlich auch an alle die nicht an der strecke waren, aber trotzdem die daumen gedrückt haben.

jetzt ist die triathlonsaison für dieses jahr vorbei, aber ein schmankerl hab ich mit dem 24 stundenrennen in sulzbach noch parat. auf dieses freue ich mich genauso wie auf den ironman =)


und wie gewohnt gibts auch wieder ein paar mehr fotos. Danke dafür an andreas wünscher (www.triaguide.at) und sven hindl (www.wechselszene.com):






Mittwoch, 10. August 2011

heiter weiter


ging die saison kurz nach dem rennen in immenstadt.

aber bevor es was zu lesen gibt möchte ich mich erstmal für den sehr späten eintrag entschuldigen. diesmal war es (ausnahmsweise) nicht meine schuld/faulheit, sondern das fehlende internet nach unserem anbieterwechsel.
mittlerweile komm ich zum glück sporadisch über das wlan unserer nachbarn ins www.

nun aber zu den wettkämpfen. nur drei tage nach der mitteldistanz in immenstadt stand der nächste wettkampf auf dem programm. in burgkirchen fand am abend des 26.07. ein sprinttriathlon mit 350 metern schwimmen, 22 kilometern radfahren und 4,5 kilometern laufen waren zu absolvieren. da es meine erste ferienwoche war, das wetter sich ausnahmsweise von seiner besten seite zeigte und ich zu guter letzt nichts zu tun hatte beschloss ich kurzfristig mit dem rad die ca. 80 km bis nach burgkirchen zu fahren.
also wurde mittags der rucksack gepackt und dem netten herrn mitbewohner mit auf den weg gegeben und ich schwang mich aufs fahrrad und genoss die gemütliche ausfahrt.
pünktlich zur startnummernausgabe war ich vor ort und nach kurzem plausch und herrichten der laufschuhe ging es in richtung see.
dort angekommen wurden die startnummern verteilt und eine kurze wettkampfbesprechung abgehalten, ehe es für knapp 80 teilnehmer ernst wurde.



nach gutem start konnte ich mich im wasser noch erstaunlich gut halten und als 4. in die wechselzone, bzw nach gutem wechsel als 3. auf die radstrecke gehen. anfangs machten die beine noch gut mit und ich konnte mich nach kurzer zeit an die spitze setzen. schnell bildete ich dann mit 2 bayernligastartern des sv wacker burghausen eine dreiköpfige spitzengruppe, in der ich schaute das alles fair zuging ;-)
nachdem ich einiges versucht hatte das rennen schnell zu machen und vielleicht doch noch einen oder sogar alle beide mitstreiter abzuschütteln merkte ich dann doch zum ende der schnellen radstrecke die mitteldistanz 3 tage zuvor. konnte aber trotzdem mit den anderen zwei in die wechselzone einbiegen. ein laufduell war allerdings genau das gegenteil dessen, nachdem mir der sinn stand.



naja, hilft ja nix, beim wechsel haben wir uns alle nicht wirklich mit ruhm bekleckert und so ging ich als zweiter auf die laufstrecke. der erste kilometer wurde extrem schnell angelaufen. leider zu schnell für meine beine. die luft war raus, der spätere sieger weg und meine beine total verkrampft und schwer. jetzt hieß es nur noch das tempo so gut wies ging zu halten und wenigstens den podestplatz noch ins ziel zu bringen. auf einen zielsprint wollte es dann der dritte im bunde nicht mehr ankommen lassen und überließ mir dankenswerter weise den zweiten platz in der gesamtwertung, den ich mir an diesem tag wirklich hart erkämpfen musste. im ziel konnte ich die ersten minuten kaum mehr stehen, weil die beine so zerstört waren. nach kurzem verschnaufen und liegenbleiben auf dem boden ging es dann wieder einigermaßen und wir konnten den abend gemütlich bei bier und grillfleisch ausklingen lassen. 



danke an die veranstalter für diese geniale, unkomplizierte und familiäre veranstaltung, respekt und glückwunsch an alle teilnehmer und vor allem ganz großen respekt vor den dreien von der tankstelle (christoph, jan  und lukas) die bei ihrem staffelstart nicht nur viel spaß hatten, sondern auch noch als … staffel erfolgreich waren. J

am Sonntag drauf ging es dann nach einer kurzen nacht zum letzten wettkampf der regionalliga süd nach auerberg.
dort galt es 750m schwimmend, 20 km radelnd (mit windschattenfahren) und 5 km laufend zu bewältigen.
bei sonnenschein, aber kühlen temperaturen fiel pünktlich um 9 uhr der startschuss für ca. 100 bayern- und regionalligaathleten. nach gutem start konnte ich mich beim schwimmen noch relativ gut halten und fand mich zu beginn der radstrecke in der ersten verfolgergruppe wieder. dort hatte ich böse zu leiden, konnte aber den anschluss halten und nach 5 kilometern war der anschluss an die führenden hergestellt. so verlief der rest der doch relativ anspruchsvollen radstrecke eher wie eine rtf mit gelegentlichen tempoverschärfungen, was mir und meinen beinen doch sehr zugute kam.
beim zweiten wechsel habe ich mich mal wieder ein bisschen gestellt und ein paar sekunden verloren, dennoch konnte ich in den top10 der regionalliga athleten auf die laufstrecke gehen und diesen platz auch über die fünf kilometer mehr oder weniger verteidigen. als 15. gesamt und 9. der regionalligawertung war ich im ziel dann doch hoch zufrieden. allerdings streikten die beine nach dem dritten wettkampf innerhalb von 8 tagen dann doch etwas und ich war froh, dass zumindest die ligasaison hiermit beendet war.
mit dem vierten rang in der tageswertung der mannschaften konnten wir auch den vierten platz in der abschlusstabelle halten und somit unser ergebnis aus dem letzten jahr bestätigen.
danke an alle beteiligten, es war eine geniale saison und der ligaalltag ist eine bereicherung für den triathlonsport. auf ein neues in 2012 =)

die beste nachricht kommt aber noch zum schluss. nach langem hin und her und drumherum habe ich am Freitag, den 29.07. erfahren, dass ich doch noch beim ironman in regensburg am 07.08. starten kann. obs gut geht oder nicht, wird sich rausstellen, obs sinnvoll ist, die frage kann sich jeder selbst beantworten. ich freu mich auf einen schönen wettkampf und eine geniale zeit in der domstadt, die ich mit super netten leuten verbringen darf und verbringen werde.

in diesem sinne viel spaß noch beim rest der saison und immer dran denken, viel schlimmer als die letzten wochen kanns wetter fast nicht mehr werden ;-)


bilder!!!