Dienstag, 7. August 2012

Bayerische Meisterschaft Mitteldistanz Erlangen


Nachdem die Schmerzen endlich wieder erträgliche Ausmaße angenommen haben, folgt jetzt mein Rennbericht zur Mitteldistanz in Erlangen;-)
Am vergangenen Sonntag war es wieder soweit. Die Wettkampftasche war gepackt, und „pünktlich“ um kurz vor 7 ging es dann von Roth in Richtung Erlangen. Nach der BM über die Olympische Distanz am Wochenende davor standen diesmal die Bayerischen Meisterschaften über die Mitteldistanz auf dem Programm. Nachdem in Schongau schon wieder überraschend viel gegangen ist, waren natürlich die Ziele hoch gesteckt.
Kurz nach dem einchecken ging dann ein Raunen durch die Menge, denn aufgrund der knapp 24 Grad Wassertemperatur des Main-Donau-Kanals war erstmals in der Geschichte dieses Wettkampfs der Neoprenanzug verboten. Neben einigen Abmeldungen versprach diese Situation einen noch spannenderen Rennverlauf, da die Abstände einerseits größer wurden, aber andererseits auch einige Überraschungen parat hielten. 

Pünktlich um 9:05 Uhr fiel dann auch der Startschuss und die Anspannung konnte endlich in Leistung umgewandelt werden. Zur taktischen Renngestaltung boten sich mir, aufgrund meiner 4-wöchigen Trainingspause im Juni/Juli, nicht viele Möglichkeiten und so hieß es voll schwimmen, voll radeln und beim Laufen schauen was geht. 
Also ging es vom rechten Rand des Feldes gleich von Anfang an zur Sache. Das Schwimmen im Kanal machte die Orientierung relativ einfach und so hatte sich das Feld auch schnell sortiert. Ich befand mich in der ersten Verfolgergruppe, welche sich hinter einem Führungsduo bildete.  Nach eher unspektakulären 28:28 Minuten erreichte ich wieder trockenen Boden unter den Füßen und fand mich auf dem 6. Platz wieder. Nach einem schnellen Wechsel ging es auf die zweimal zu fahrende 40 Kilometer Radrunde. 
Gleich zu Beginn fanden sich diesmal die richtigen Leute und so ging es als vierköpfige Gruppe, immer im fairen Abstand, auf die Verfolgung des 70 Sekunden enteilten Sebastian Bleisteiner. Das fahren in der Gruppe hatte auch ohne Windschatten die Auswirkung das jeder am, bzw über seinem Limit fuhr und es nur eine Frage der Zeit war, bis jemand wegplatzen würde. Ich selbst fuhr gefühlt im Kurzdistanztempo Rad und musste schauen, dass ich das Verpflegen nicht vergas und gleichzeitig aber den Anschluss nicht verlor. Nach der Hälfte der ersten Radrunde musste einer unserer Zweckgemeinschaft abreißen lassen und wir waren nur noch zu dritt unterwegs.
 Bei Kilometer 35 war es dann soweit und wir konnten auf den Führenden aufschließen. Die Hoffnung, dass sich das Tempo dadurch etwas beruhigt wurde allerdings durch eine neuerliche Tempoverschärfung gleich wieder zerschlagen und so hieß es weiterbeißen, auch wenn die Backenmuskulatur schon nach der Hälfte der Raddistanz verkrampfte.  Unter scharfer Beobachtung der Kampfrichter, welche uns circa die Hälfte der Radstrecke begleiteten, und dem leicht auffrischenden Wind ging es in die zweite Runde. Beim Anstieg fiel dann die Vorentscheidung. Marc Unger, der spätere Sieger zog davon, ich versuchte noch mitzugehen, konnte aber das angeschlagene Tempo nicht halten. So befand ich mich auf dem zweiten Platz und konnte zugleich noch eine Lücke auf die verbliebenen Mitstreiter reißen. Leider war das dann scheinbar der Tick zu viel des Risikos und ab Kilometer 70 kam das Loch. Ich versuchte ruhig zu bleiben, mich nochmal anständig zu verpflegen um mich so wieder zu fangen. Diese Taktik ging dann zum Glück auf und so konnte ich mit 1:10 Minuten Rückstand auf den ersten und zeitgleich mit dem Zweiten in die Wechselzone fahren. Für die 80 Kilometer, inklusive beider Wechsel war ich 1:56 Stunden unterwegs.

Nach einem schnellen Wechsel konnte ich als zweiter auf die Laufstrecke gehen und diesen auch auf den ersten Kilometern noch verteidigen. Die Stimmung an der Strecke war grandios und das erste Mal durch das Stadion zu laufen tat sein übriges. Beim Ausgang aus dem Stadion, welcher über eine Treppe führte kamen die ersten Krämpfe. Na gut, 2 Kilometer waren geschafft, sind ja nur noch 18. ;-) der Versuch locker zu bleiben ging dann auch bis Kilometer 3 ganz gut, dann kam die Fußgängerbrücke über den Kanal, die meine Verfassung nicht besser machte. Trotz aller Probleme konnte ich meinen 2. Rang bis Kilometer 4 halten, wurde dann aber überlaufen. Als es das zweite Mal vorbei am Ziel durch das Stadion ging, war ich immer noch auf Rang 3, aber mein Vorsprung auf meine Verfolger schmolz wie das Eis in der Sonne. So war ich doch überrascht, dass ich meine Platzierung noch bis Kilometer 17 halten konnte, danach war aber dann definitiv die Luft raus und ich hatte mehr damit zu kämpfen ins Ziel zu kommen, als an irgendwelche Platzierungen zu denken. Bis ins Ziel verlor ich dann auch noch 50 Sekunden auf Bernd Hagen, konnte aber meinen 4. Platz noch ins Ziel retten.
Als 4. Gesamt und somit 3. in der Wertung der Bayerischen Meisterschaft konnte ich mich somit auch über den Titel in der M20 freuen.
Im Laufen war an diesem Tag einfach, aufgrund des Trainingsausfalls der vergangenen Wochen einfach nicht mehr drin und dass man mit einer 1:18 über 20 Kilometer keinen Blumentopf gewinnen kann war mir von vornherein klar, deshalb war auch die Taktik auf friss oder stirb ausgelegt. Diese ist für mich voll und ganz aufgegangen.
Die Top5 Platzierung war das, was ich mir vorgenommen hatte und ein Platz auf dem Stockerl war jetzt nicht in unerreichbarer Ferne, auch wenn die anderen an diesem Tag eindeutig besser waren. =)
Ein Dank geht an den Organisator für eine super Veranstaltung, ich werde definitiv wieder kommen, aber auch an die Mitstreiter, welche zu jeder Zeit fair unterwegs waren, so macht Triathlon spaß =)
Jetzt heißt es erst noch weiter regenerieren, bevor es mit großen Schritten dem nächsten Highlight am 2.9. in Nürnberg entgegen geht. 





Freitag, 3. August 2012

Bayerische Meisterschaft Olympische Distanz Schongau


So, wie vor ein paar Tagen versprochen folgt jetzt noch mehr oder weniger frisch der Wettkampfbericht von der Bayerischen Meisterschaft über die Olympische Distanz. Ort der Veranstaltung war die Innenstadt, bzw das nähere Umland Schongaus.
Los ging es Sonntag früh um 5:00 Uhr bei kühlen, aber trockenen Bedingungen.  Nach ca. 1,5 Stunden waren wir dann vor Ort, wo wir auch die Teamkollegen trafen. Nach einem kleinen Chaos bei der Startnummernausgabe erhielten wir dann doch noch rechtzeitig unser Zeug und konnten uns an die direkte Vorbereitung machen. Die Sachen wurden routinemäßig vorbereitet, die Laufwege eingeprägt und nach kurzem Einlaufen zwängte ich mich auch schon in meinen Neo.


Die letzten Minuten vor dem Start kam dann das, worauf jeder hätte verzichten können. Der Regen setzte ein und zwar in einer Intensität, die man schon als Starkregen bezeichnen konnte. Da half dann auch der Gedanke nichts mehr, dass es ja im Neo relativ egal ist, ob man jetz von oben nass wird, oder nicht.  Nachdem der Neo ja jetzt schon angezogen war und alles andere sowieso nass, begab ich mich also 5 Minuten vor dem Start in den 17 Grad kühlen Lech, wo die Auftaktdisziplin stattfinden sollte.
Nachdem sich das komplette Feld der Regionalliga, Bayernliga und ein paar zusätzlichen Startern, die für die Bayerische Meisterschaft gemeldet waren, an der Startlinie versammelt hatte, ging es pünktlich um 9 im strömenden Regen los.
Nach einem guten Start konnte ich mich am linken Rand des Feldes einordnen und auch meine Position an den ersten Wendebojen halten. Leider Gottes hatte ich von Anfang an schwere Arme und so schaute ich, dass ich die Füße meines Vordermanns nicht verlor. Das funktionierte auch die restlichen 1000 Meter ganz gut und nach einem schnellen Wechsel konnte ich mit Freude feststellen, dass ich mich in der ersten größeren Gruppe befand.

Gleich nach dem Wechsel gab es zwei Anstiege, was das Sortieren etwas leichter machte. Die erste Runde machten wir ca. 10 Mann uns auf die Verfolgung des Führungsduos, bestehend aus Julian Erhardt und Sebi Neef, kamen aber auf dem verwinkelten und unrhythmischen Kurs nicht näher heran.  Auch in der zweiten Radrunde konnten die beiden ihren Vorsprung tapfer verteidigen, während die Verfolgergruppe immer weiter anwuchs. So kam es, dass wir mit etwas Respektsabstand in einer ca. 30 köpfigen Gruppe vom Rad stiegen. Aufgrund der kalten Finger und Füße dauerte der zweite Wechsel dann eine gefühlte Ewigkeit und so ging ich als 14. auf die 4 Mal zu laufende 2,5 Kilometerschleife, welche ähnlich wie die Radrunde mit einigen scharfen Kurven und ständigen Rhythmuswechseln aufwarten ließ. Von Anfang an konnte ich ein gutes Tempo anschlagen und dieses dann auch konstant durchlaufen. Zu meiner Überraschung befand ich mich ab dem ersten Kilometer in den Top10 der Gesamtwertung und konnte sogar mit fortschreitender Renndauer noch ein paar Athleten einsammeln. Nach 2:02 Stunden lief ich dann als Gesamt 8.  auf dem Schongauer Marienplatz ins Ziel. Dies bedeutete Zugleich den 5. Platz in der Regionalliga Wertung.

Mit der Mannschaft konnten wir durch einen Zweiten Platz, hinter dem starken Team aus Grassau ganz knapp unsere Tabellenführung verteidigen. Somit wurde aber die Entscheidung um den Regionalliga Sieg und somit Aufstieg in die zweite Triathlonbundesliga auf das abschließende Mannschaftsrennen in Nürnberg vertagt.
Ich für meinen Teil bin mit dem Rennen in Schongau mehr als zufrieden. Die Trainingsleistungen im Schwimmen konnte ich dieses Mal auch im Wettkampf umsetzen und auf dem Rad konnte ich das Rennen aktiv mitgestalten. Beim Laufen haben sich die eher schwachen Trainingsleistungen zum Glück  nicht bestätigt und die Form scheint doch schon wieder etwas besser zu sein als befürchtet.
Durch das Gute Rennen am vergangenen Wochenende liegt jetzt (vor allem die persönliche) Messlatte für den kommenden Sonntag äußerst hoch, wenn es bei der nächsten Bayerischen Meisterschaften um den Titel über die Mitteldistanz geht.
Ich werde also mindestens genauso gespannt auf den nächsten Bericht an  dieser Stelle sein wie ihr. ;-)