Mittwoch, 6. Juni 2012

Vienna Citytriathlon


Hallo mal wieder. Heute habe ich zur Abwechslung einen reinen Wettkampfbericht für euch.

 
Seit Samstag steht eine Zeit von 4:10:26 h über die Distanz von 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Rad und 20 Kilometer Lauf in meiner persönlichen Statistik. 

Wie es dazu kam könnt ihr jetzt mal hier in aller Ruhe und Ausführlichkeit lesen.
Begonnen hatte alles Freitag früh um 6:15, da klingelte das Handy, dass meine Begleitung nach Wien eingetroffen ist. Also schnell runter in Keller, das bereitgelegte Zeug, 2 Räder, 1 Zelt, 1 Plane, 1 Tasche mit allerhand Sportzeugs, diverses Kleinezeug was man sonst noch so braucht, im Auto verstaut und schon ging die Reise los.
Gut 4 Stunden später waren wir dann auch in der Hauptstadt unserer lieben Nachbarn angekommen. Dort haben wir das Zelt aufgebaut und sind dann noch gemütlich auf einen Kaffee in die Innenstadt gegangen, man gönnt sich ja sonst nichts.  Danach wurde die Radstrecke abgefahren, bevor ich im Anschluss meine Startunterlagen abholen konnte. Anschließend ließen wir noch den Abend gemütlich ausklingen. 

Samstag früh war dann auch alles entspannt und wir konnten noch gemütlich frühstücken und einen gescheiten Kaffee trinken, bevor wir uns um 10:15 Uhr in Richtung Startgelände aufmachten. Dort angekommen schaltete der Autopilot wieder ein. Einchecken, Stellplatz des Rades merken und den Weg dahin einprägen, nochmal schauen ob alles passt, ein paar Meter einlaufen, einen Riegel essen, nur um sich dann ca. 20 Minuten vorm Start in den gefühlt viel zu engen Neoprenanzug zu zwängen.
10 Minuten vor dem Start war ich dann im 19 Grad kühlen Nass der Donau angekommen. Hats mich während des Einschwimmens und beim Warten auf den Startschuss noch leicht gefroren, war die Wassertemperatur ab dem ersten Meter im Wettkampf perfekt. 

Pünktlich um 12 Uhr ging es dann endlich zur Sache und ich konnte mich gleich auf den ersten Metern freischwimmen, noch besser, ich hatte sogar eine Gruppe erwischt, welche ein gutes Tempo schwimmt (dachte ich zumindest anfangs).  Bis zur ersten Boje konnte ich meinen Plan, endlich mal taktisch klug zu Schwimmen durchhalten, dort musste ich dann feststellen das auf die erste Gruppe, welche 4 Mann umfasste eine 15 Meter Lücke entstanden ist. Also hieß es erstmal die guten Vorsätze über Bord zu werfen um den Anschluss wieder herstellen zu können. Alle Bemühungen und aller Ärger über die eigene Dummheit den Zug verpasst zu haben halfen nichts, der Abstand nach ganz vorne wurde größer und auf die 2 Leute dazwischen blieb konstant bei 20 Sekunden. So stieg ich nach 28:55 Minuten auf den großzügig vermessenen 1900 Metern auf Rang 5 liegend aus dem Wasser. Im Schlepptau hatte ich noch eine Hand voll anderer Athleten. 

Nach einem verpatzten Wechsel, bei dem einfach nichts funktionieren wollte ging es auf die 4-mal zu fahrende 22,5 Kilometer Runde, welche nicht nur Topfeben (max 10 hm pro Runde), sondern auch noch extrem Windanfällig ist. Aufgrund unglücklicher Umstände (oder auch glücklich, je nachdem wie mans nimmt) hatte ich schon auf den ersten Kilometern meinen 6. Platz „gesichert“ und kam in den Genuss die 90 Kilometer komplett alleine abzuspulen, da nach vorne der Abstand so groß war, dass keiner mehr in Sichtkontakt kam und von hinten auch niemand mein Tempo mitgehen konnte. Wer schon mal in den Genuss einer solchen Situation kam, kann dies sicher nachvollziehen. ;-)
Aber es war nicht nur von Nachteil alleine für sein Tempo verantwortlich zu sein, so konnte ich den Radpart relativ konstant durchziehen, auch wenn mir das letzte Quäntchen Spritzigkeit noch gefehlt hat. Nach 2:20 Stunden erreichte ich dann an Position 5 liegend zum Zweiten Mal die Wechselzone an der Reichsbrücke. 

Der zweite Wechsel funktionierte dann wieder gewohnt gut und somit konnte ich mich auf die abschließenden 20 Kilometer machen, welche durch neun 180 Grad Wenden und 30 kleine Anstiege (naja, jeder hatte 2 – 3 Höhenmeter, also viel genug um irgendwann weh zu tun), alles andere als schön, oder gar rhythmisch zu laufen waren. Trotz allem kam ich gut ins Laufen rein und konnte die erste von fünf Runden relativ flüssig absolvieren. Die ersten zwei, der insgesamt 5 Laufrunden konnte man danke der Wendepunkte schön sehen wie sich die Abstände nach vorne  und hinten veränderten, beziehungsweise wie arg die Konkurrenz schon zu kämpfen hatte. 
Zu Beginn der zweiten Runde konnte ich mich auf den 4. Rang vorarbeiten und sogar zwischenzeitlich bis aufs Podium laufen. Gute 4,5 Kilometer vor dem Ziel musste ich aber dann noch einen Konkurrenten ziehen lassen und mit einer soliden 1:19 für den abschließenden Part kam ich als Gesamt Vierter und Sieger der M20, 12 Minuten nach dem Tagesschnellsten ins Ziel.

Alles in allem kann ich somit sagen, dass es ein solides Rennen, ohne wirklichen Durchhänger war, bei dem noch das letzte Bisschen Schnelligkeit auf dem Rad und die Tempohärte beim Lauf noch gefehlt haben. Daran gilt es jetzt in den verbleibenden 3 Wochen Training zu arbeiten.  
Nach dem Rennen gab es noch lecker Essen, Kaffee und bei herrlicher Abendstimmung an der Donau die Siegerehrung.

Am Sonntag früh packten wir dann unsere Sachen zusammen und fuhren fast direkt weiter nach München, wo am Königsplatz mit dem Paul Kalkbrenner OpenAir das Wochenende einen würdigen Ausklang fand.

Das wars erstmal wieder von meiner Seite!