Donnerstag, 14. August 2014

Mitteldistanz Litschau

oder auch die ewige Suche ins Rennen.

Nach dem Rennen in Moritzburg war dann erst einmal Pause, zumindest was das sportliche anging. Diese war auch bitter nötig und mit 3,5 Wochen, länger als erhofft, aber auch so lang wie erwartet.

Zum Wiedereinstieg gab es einen Einsatz als Staffelläufer beim Chiemseetriathlon, das 24 h Rennen in Kelheim im 5er Team und noch 2 Ligawettkämpfe. Über letztere werde ich in den kommenden Tagen auch noch berichten. ;)

Nachdem das mit dem geregelten Training auch wieder funktioniert hatte, stand schnell die Entscheidung fest, dass es dieses Jahr noch ein paar Mitteldistanzen werden sollten.

Den Anfang machte am vergangenen Sonntag der Waldviertler Eisenmann in Litschau.
Für alle, die sich jetzt fragen, Litschau, wo ist das denn bitte?
Von Raubling aus steigt man Samstag früh um 6 ins Auto, fährt via Salzburg und Linz bis die Autobahn aufhört und dann nochmal ca. 1,5 Stunden Landstraße Richtung Nordosten. Irgendwann steht man dann in „Österreichs nördlichster Stadt“.

Um kurz nach 10 Uhr waren wir dann vor Ort und auch schon begeistert, Startunterlagen, Wechselzone, Start und Ziel alles innerhalb weniger Meter, so solls sein.


Pünktlich um 12:00 Uhr wurden die Damen auf die Reise geschickt, 10 Minuten später wurden dann auch die Männer losgelassen. Nach einem guten Start teilte sich das Feld etwas und ich befand mich direkt in der Mitte. Nachdem rechts richtig die Post abging und meine Schwimmform immernoch nicht die beste ist, habe ich mich eher nach rechts orientiert. Nachdem sich das Feld sortier hatte, habe ich mich dazu entschlossen, in der ersten, fünfköpfigen Verfolgergruppe mitzuschwimmen. So kamen wir dann auch mit 4 Minuten Rückstand auf den führenden Alberto Casadei und einer Minute Rückstand auf Thomas Steger aus dem Wasser. Da war dann die Vorfreude auf die Radstrecke noch groß, 84 Kilometer und ca. 1200 hm verteilt auf 3 Runden, wie für mich gemacht. Leider folgte die Ernüchterung dann gleich am ersten Hügel. Brennende Muskeln ohne Kraft, also Planänderung, Ruhe bewahren und dem Körper einfach etwas Zeit geben ins Rennen zu finden. So war das spektakulärste auf der ersten Runde auch ein kurzer Regenschauer, ansonsten versuchte ich einfach am Grazer Philipp Tichy dran zu bleiben und relativ konstant zu fahren, was mir auch relativ gut gelang. Am Anfang der zweiten Runde waren wir dann ein dreiergrüppchen und die Abstände nach vorne, so wie nach hinten wuchsen an. Bis zum Ende der zweiten Runde wurde meine Geduld strapaziert, bevor die Beine aufmachten und ich das Gefühl hatte, dass etwas vorwärts geht. Auf der letzten Runde lief es dann endlich gut und ich konnte mich noch von meinen beiden Mitstreitern lösen, so dass ich zwar mit 4 Minuten Rückstand auf Rang 2, aber auch knappen 50 Sekunden Vorsprung auf Norbert Dürauer, auf die Laufstrecke gehen konnte.

Dort bin ich den ersten Kilometer, in dem Wissen, dass mir auch die Laufstrecke liegt, agressiv angegangen. Doch auch beim Laufen wurde mir dann auch ganz schnell klar, dass es heute einfach nicht sein soll. Der Schritt wurde schwerer, der Rücken fing zu zwicken an und die Angriffslust wich der Hoffnung, vielleicht doch nicht von zu vielen eingeholt zu werden.
Bei Halbzeit etwa hatte sich der Rücken beruhigt, allerdings meldete sich ein anderes Problem. Der Akku war schon ziemlich leer und es folgten kurze Gehpausen an den Verpflegungspunkten. Wie beim Radfahren machten dann auf der letzten Runde doch nochmal die Beine auf und ich konnte den 3. Platz dann noch ins Ziel retten.

Nachdem ich das Rennen jetzt ein paar Tage sacken lassen konnte, bin ich immernoch der Meinung, dass das Ergebnis meine Leistung nicht unbedingt widerspiegelt, dieses Mal zum Glück im positiven Sinne.
Andererseits ist mir auch bewusst, dass selbst an einem perfekten Tag wahrscheinlich keine bessere Platzierung drin gewesen wäre. Mehr Spaß hätte ich dann allerdings auf jeden Fall gehabt. ;)
Gratulation auch an Thomas Steger und Alberto Casadei, so wie alle anderen Finisher.

Ein Dank gilt dem Team um Alexander Kolar, welche ein super Rennen auf die Beine gestellt haben, welches sich auf keinen Fall vor den „großen“ verstecken muss.

Wer also eine anspruchsvolle, ehrliche Mitteldistanz mit schönen Strecken sucht, ist in Litschau bestens aufgehoben.


Als Zuckerl obendrauf gabs nach dem Rennen noch was neues für den Materialfetischisten in mir. Ich bin guter Dinge, dass die Schwimmerei nicht nur durch das Training wieder dauerhaft besser wird, dazu aber dann ausführlicher das nächste Mal. ;)